März 2016 - SIEMENS

Regionalzugplattform vom Typ Desiro HC und Nasszellen-Design für Züge prämiert

Der Desiro HC, die neue Regionalzug-Plattform von Siemens

Erster Einsatz beim Rhein-Ruhr-Express

Die neue Regionalzugplattform vom Typ Desiro HC sowie die neue Universal-Nasszellen-Plattform für Züge sind jeweils mit einem iF Design Award in der Kategorie Produkt ausgezeichnet worden. Beide Entwicklungen von Siemens werden erstmals ab Ende 2018 als Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Großraum Rhein-Ruhr in Deutschland im Fahrgastbetrieb sein.

Der Desiro HC ist eine neue Regionalzugplattform, die die Vorteile einstöckiger Triebwagen und doppelstöckiger Mittelwagen miteinander verbindet. Ziel der Entwicklung war es, sowohl mehr Platz für die Passagiere als auch ein durchgängiges Exterieur- und Interieurdesign zu schaffen. Entwickelt wurde das Design in Zusammenarbeit mit der Tricon Design AG.

Eine klare und moderne Linienführung im Außendesign in Kombination mit speziell gestalteten Dachelementen sorgt für einen fließenden und optisch ansprechenden Übergang von den eingeschossigen Endwagen zu den Doppelstock-Mittelwagen. Der ausdrucksstarke Kopf gibt diesem Konzept ein dynamisches Gesicht. Die Gesamterscheinung des Zuges ermöglicht eine ästhetische Integration in das urbane Umfeld.

Im Desiro HC vermitteln großzügige, helle Räume den Fahrgästen ein sicheres Gefühl. Weite Sichtachsen und transparente Trennwände erleichtern den Überblick, dank breiter Übergänge zwischen den Wagen verteilen sich die Reisenden reibungslos und zügig im Fahrzeug. Die Anordnung der Sitze bietet viel Beinfreiheit. Der Innenraum ist äußerst reinigungsfreundlich konstruiert, so dass er auch nach jahrelangem Einsatz attraktiv bleibt.

Bei der Gestaltung des Interieurs der neuen Universal-Nasszellen-Plattform wurde ein besonderes Augenmerk auf ein harmonisches Gesamtbild aller verbauten Innenraumkomponenten gelegt. Statt visuell isolierter Insellösungen gehen die einzelnen Elemente ineinander über. Wickeltisch und Haltestangen sind formal schlüssig im Spiegelschrank integriert. Zusätzliche Effektbeleuchtungen tragen zum positiven Ambiente der Nasszelle bei.

Statt aus aufwendigen glasfaserverstärkten Kunststoffkomponenten (GFK) ist das Nasszellengehäuse aus Leichtmetall-Sandwichplatten zusammengestellt. Die Rohre sind nicht – wie bei herkömmlichen Nasszellen – hinter großen und komplexen GFK-Verkleidungen angeordnet, sondern im Innenraum als "Aufputzlösung". Dies ermöglicht die Konstruktion eines einfachen Außenkorpus. Die Rohre verlaufen nun hinter den Verkleidungen des Waschtischs und des Spiegelschranks, aber jeweils vor der Außenwand. Damit können beim Einbau Wanddurchbrüche minimiert und Isolierungen eingespart werden. Die Rohrkomponenten sind im Fall einer Reparatur oder Wartung besser erreichbar.

Die Universal-Nasszellen-Plattform ist modular aufgebaut, so dass sie in jedes Regional- und Hochgeschwindigkeitsfahrzeug eingebaut werden kann, sofern der notwendige Bauraum vorhanden ist. Das neue Nasszellendesign, entwickelt von der Designabteilung des Hauses Siemens, spart damit Kosten und reduziert gleichzeitig Entwicklungsaufwände.

Die Kategorie Produkt des iF Designpreises ist traditionell der an Einreichungen stärkste Bereich des Wettbewerbs. Rund 3.400 Produkte waren 2016 zur Jurierung in dieser Disziplin eingereicht worden. Seit 1953 widmet sich iF der Organisation von Designwettbewerben und ist ein weltweit anerkanntes Gütesiegel für exzellente Gestaltung und herausragende Designleistungen.